Auf dem Gotthard Pass über die Alpen

 Radtrekking Schweiz – Highlights

Die Schweiz ist das perfekte Land für Radreisen – nicht nur seiner atemberaubenden Landschaft wegen. Das Land bietet perfekte Konditionen für Radreisende. Ob in der Stadt oder auf dem Land, es gibt fast überall sehr gute Radwege und ausgezeichnete Beschilderung. Selbst auf dem Gotthard Pass wurde auf einem Abschnitt ein separater Radweg gebaut.

Natürlich überzeugt die Schweiz nicht nur durch seine Infrastruktur. Die Landschaft ist atemberaubend schön! Egal, ob man lieber durch die Täler fährt, auf wildem Gelände hoch hinaus, oder – wie ich – auf die andere Seite der Alpen Richtung Meer: Die Schweiz wird in Sachen Schönheit nicht enttäuschen😊 

Reiseverlauf

Meine Tour begann in Zürich (meiner Meinung nach der beste Ausgangspunkt). Meine Erwartungen an die Schweizer Infrastruktur waren hoch – wurden aber auch nicht enttäuscht. Die Strecke von Zürich zum Zuger See führt zwar an einer Straße entlang, doch überall gibt es einen Radweg oder zumindest einen Fahrradstreifen. Die Stadt Zug liegt am gleichnamigen See und eignet sich hervorragend für eine kleine Pause:

Pause am Zuger See

Von Zug aus ging es am östlichen Ufer des Sees vorbei, über Arth Richtung Ingenbohl. Die Strecke ist überwiegend flach. Umso weiter man Richtung Vierwaldstätter See fährt, desto hügeliger (und schöner) wird es:

Ingenbohl, Vierwaldstättersee

Wobei man hier noch nicht wirklich von Höhenmetern sprechen kann, nicht im Vergleich zu dem was mich am nächsten Tag erwarten würde 😀

In Sisikon schlug ich beim Campingplatz Bucheli mein Zelt auf (Tipp: Reserviert rechtzeitig!). Die Lage war der optimale Startpunkt, um am nächsten Tag den Gotthard Pass zu befahren. Und schön ist es dort auch:

Langsam komme ich den Bergen näher...

Nord/Süd Route 3: Gotthard Pass

Um 5.30 Uhr saß ich auf dem Sattel – umso früher man losfährt, desto schneller ist man oben 😀

Die ersten 23 km verlaufen flach, bevor man ungefähr bei Amsteg auf die Gotthardstraße abbiegt. Ab hier könnt ihr euch auf einen Anstieg von 1700 Höhenmeter über eine Distanz von 35 km einstellen. Bis Göschenen teilen sich Auto- und Radfahrer die Straße, danach gibt es einen separaten asphaltierten Radweg.

Links erkennt man den Radweg - ansonsten sieht man hier nur Felswände

In Andermatt (auf halber Höhe des Gotthard Passes) gibt es einige Restaurants. Hier könnt ihr nochmal eure Wasserflaschen auffüllen oder etwas essen. Danach geht es nämlich nochmal ein ganzes Stück nach oben (12 km mit 700 Hm), und bis St. Gotthard gibt es wenige (oder gar keine) Einkehrmöglichkeiten.

Abgesehen von der Anstrengung und der Frage, wieso ich mir das eigentlich antue, war die Fahrt richtig gut 😅 Das Schöne am Gotthard Pass ist, dass die Steigung nicht zu steil ist (durchschnittlich ca. 8%), sodass man selbst mit Gepäcktaschen immer fahren kann und nie das Rad tragen oder schieben muss (wobei ich zugeben muss, dass ich sehr viele Verschnaufpausen gemacht habe 😀)

Oben angekommen trifft man auf Reisende aller Art, da St. Gotthard ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist.

Endlich oben!

Trotz Sonne ist der Wind hier eiskalt, deshalb mache ich mich schnell wieder auf den Weg bergab. Die Tremolastraße (Val Tremola) wird nicht von vielen Autos befahren, daher empfiehlt sich diese Strecke mit dem Rad. Die ersten paar Kilometer müssen wir zwar über Kopfsteinpflaster fahren, aber danach kann man kilometerlang über Asphalt nach unten rollen und sich dabei kaum an der atemberaubenden Aussicht sattsehen: 

Vorsicht in den Kurven! 😉

Am Fuße des Gotthard Passes ist die Strecke nach Lugano mit der „Nord/Süd Route 3“ weiterhin gut ausgeschildert. Hier ist die Straße leicht abfällig und flach. Erst kurz vor Lugano gibt es nochmal ein paar Höhenmeter zu bewältigen. 

Lugano selbst ist eine wunderschöne, lebendige Stadt:

Lugano: teuer, aber schön

 

Schöner als die Stadt selbst ist die Strecke am Luganer See entlang:

Die Fahrt entlang des Luganer Sees

Auf der italienischen Seite schlage ich mein Zelt auf und erhole mich am Ufer des Lago di Lugano von den anstrengenden letzten Tagen. Von hier aus geht es direkt nach Bella Italia 😍