Durch die Olivenhaine der Toskana
Aufgrund seiner Lage und Infrastruktur eignet sich Florenz hervorragend als Startpunkt für eine Tour durch die Toskana. Doch nicht nur das: Florenz ist eine wahnsinnig schöne Stadt und sollte definitiv auf Eurer Bucket List stehen.
Ich muss zugeben, dass mich Kunst und Architektur absolut nicht interessiert, aber selbst ein Kulturbanause wie ich findet die Bauten sehenswert.

Ein absolutes Muss ist in jedem Fall der Aussichtspunkt Piazzale Michelangelo, von dem aus man bei einem Glas Wein einen wirklich atemberaubenden Blick auf die Stadt hat!

Okay, genug von der Stadt, und raus auf die Felder. Leider war das Wetter eher wechselhaft, aber nichts desto trotz ist die toskanische Landschaft für Radbegeisterte wie mich absolut perfekt. Nach Florenz solltet ihr unbedingt nach Siena. Die kleine Stadt ist lebendig, aber nicht so überfüllt wie Florenz.

Außerdem beginnt der richtig schöne Teil der Tour erst hier. Kaum ist man aus Siena draußen auf dem Weg Richtung Montepulciano (was ebenfalls auf eurer Liste stehen sollte ) sieht man die Toskana wie sie im Buche steht: Endlose Hügel mit Zypressen-Bäumen, hier und da eine Olivenfarm, und ansonsten: Nichts.

Aber Achtung: Die Hügel sehen klein aus, aber im Laufe des Tages kommen doch ein paar Höhenmeter zusammen 😀 Obwohl das Wetter zu Beginn leider nicht so gut war, fand ich die Fahrt wirklich angenehm – die Steigung ist moderat, die Straße überall asphaltiert und wenig befahren. Massentourismus gibt es hier nicht.

Nach Montepulciano ging es Richtung Roccastrada. Während ich vorher stundenlang über kahle Felder gefahren bin, erwarten mich nun Wälder und Olivenhaine. Ein klares Highlight der Tour war der Abstecher nach Montalcino, der mir sowohl auf dem Weg dorthin als auch danach wunderschöne Aussichten bescherte.

Abends schlug ich mein Zelt in der Nähe von Roccastrada auf. Adriaan ist ein Holländer, der seit 30 Jahren dort Oliven presst und zu Öl verarbeitet, und Stellplätze auf seinem Grundstück “Punta Natura” zwischen seinen Olivenbäumen vermietet.

Die Toskana liegt am Ligurischen Meer und hat eine schöne Küste mit Sandstrand. Es ist wohl nicht überraschend, dass ich daher Richtung Meer fahre. Campingplätze und Hotels gibt es mehr als genug und von einsamen Straßen ist hier keine Rede mehr. Das hügelige toskanische Inland ist in Sachen Schönheit zwar kaum zu übertreffen, aber nach ein paar anstrengenden Tagen tut ein Abend am Meer durchaus gut.

Ab Livorno ist es nur noch ein Katzensprung nach Pisa. Ich muss zugeben, dass meine Erwartungen nicht so hoch waren und ich nur aus Pflichtgefühl ein Foto vom schiefen Turm machen wollte 😀 Aber ich muss ehrlich gestehen, dass die kleine Stadt gar nicht mal so hässlich ist. Und der Turm ist tatsächlich schief 😅

In Pisa endete meine Reise leider. Von hier aus kommt man gut mit dem Zug in andere italienische Städte – Fahrradmitnahme überhaupt kein Problem. Die Route ab Florenz über Siena nach Montepulciano und Montalcino und an der Küste entlang hoch nach Pisa kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen