Wissenswertes über Bosnien & Herzegowina
Besonders wir Radfahrer*innen sollten ein paar Dinge über die Länder wissen, in die wir fahren, sodass wir uns bestmöglich vorbereiten können.
Untenstehend findet ihr meine ganz persönliche Bewertung des Landes in den folgenden Kategorien, sowie darunter eine kurze Beschreibung.
Bosniens & Herzegowinas Landschaft
Bis auf einen kleinen Küstenstreifen besteht BiH größtenteils aus Bergen, Wäldern, Wiesen, Flüssen, Seen und Wasserfällen. Der südliche Teil (Nähe Trebinje) ist zudem eine Weinanbauregion. Der Norden des Landes (um Banja Luka herum) ist besonders grün, während der Südwesten (kroatische Grenze) von der karstähnlichen Landschaft des Dinarischen Gebirges geprägt ist.
BiH hat einige Skigebiete, da die Bergregionen sehr schneereich sind und sich für Wintersportarten gut eignen. Im Sommer kann es überall in Bosnien jedoch sehr heiß werden. Während die Temperatur nachts im Zelt angenehm kühle 10°C hatte, stieg das Thermometer tagsüber auf knapp 35°C (im Juli).
Infrastruktur und Verkehr
In den Städten ist der Verkehr häufig sehr dicht und die städtische Infrastruktur ist bis auf wenige Ausnahmen nicht für Radfahrer ausgelegt. Da die Städte jedoch sehr klein und die ländlichen Regionen nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt sind, hat man es nie weit um aus der Stadt rauszukommen.
Auf den Landstraßen teilt man sich die Fahrbahn häufig mit Autos und LKW. Meistens stellt dies kein Problem dar. In kurvenreichen, engen Straßen sollte man jedoch vermehrt aufpassen, da LKW auch gerne in Kurven überholen Im Balkan (besonders in BiH) ist es nicht unüblich, dass LKW-Fahrer gerne und oft hupen – entweder um zu grüßen oder um ihr Überholmanöver anzukündigen. Die ersten Tage hat mich der Lärm gestört, doch irgendwann gewöhnt man sich daran.
Die normalen Landstraßen sind in der Regel asphaltiert und gut zu befahren. Jedoch gibt es auch “Abkürzungen”, die Komoot gerne vorschlägt. Diese Wege sind aber häufig unbefestigt und haben eine starke Steigung. Mit einem schwer beladenen Trekkingrad sind diese Wege nur schlecht zu befahren. Auf diesen Strecken verliert man Zeit und sollte auf eine mögliche Übernachtung in der Wildnis vorbereitet sein. Wer also kleine Wege abseits der normalen Straßen nehmen will, sollte sich vorher mit Proviant eindecken.
Lebensmittelvorräte sollte man in BiH generell immer dabei haben. Je nach Route gibt es nicht überall Supermärkte und es ist möglich, dass man ein paar Stunden lang an keiner Ortschaft vorbeikommt. Das Leitungswasser in Bosnien ist trinkbar und es wird euch jeder eure Wasserflaschen wieder auffüllen, wenn ihr darum bittet.
In BiH gibt es zwar Busse und Züge, doch das Streckennetz ist sehr dünn und die Mitnahme von Fahrrädern ist nach meinem Kenntnisstand nicht möglich. Fahrradläden gibt es nur in größeren Städten wie Sarajevo oder Mostar, jedoch nicht in den Ortschaften dazwischen. Einen Ersatzschlauch sollte man aber sowieso immer dabei haben.
Sicherheit
Meiner Erfahrung nach ist BiH ein sicheres Reiseland. Die Menschen sind aufgeschlossen und freundlich. Lediglich auf den Straßen sollte man auf den Verkehr achten.
Gelegentlich gibt es Hunde, die bellen und dem Fahrrad hinterher laufen. Aggressiv haben sie auf mich nicht gewirkt (im Gegensatz zu den Hunden in Albanien), doch Vorsicht ist trotzdem geboten.