Wissenswertes über Südafrika

Bikepacking in Südafrika – Die Highlights

Wo soll ich bloß anfangen? Bei der Landschaft? Bei dem Essen? Bei der Vielfältigkeit des Landes? Obwohl die Reise nur zwei Wochen gedauert hat, haben wir unglaublich viel erlebt. Wir sind durch verschiedene Klimazonen und Landschaften geradelt, konnten wilde Tiere im Nationalpark hautnah sehen, haben mehrfach das beste Steak unseres Lebens gegessen und haben trotz moderaten Preisniveaus ausgesprochen gut gelebt. Das Gesamtpaket der Südafrika-Reise hat einfach gestimmt 😊

 

Landschaft
5/5
Infrastruktur
4/5
Verkehr
4/5
Sicherheit
3/5

dafrika’s Landschaft

Obwohl wir nur einen kleinen Teil des Landes gesehen haben (Eastern & Western Cape), war die Landschaft sehr wechselhaft. Die Strecke ab Port Elizabeth führte uns hauptsächlich durch Wälder und an Feldern vorbei. Direkt am Meer konnten wir nicht entlangfahren, wobei wir unsere Zwischenübernachtungen meistens in Strandnähe gesucht haben. Das Klima war angenehm – warm, aber nicht zu heiß. Nachmittags war es oft sehr windig. Wir bekamen gesagt, dass im Frühjahr der Wind sehr stark sei und wir Glück hätten, dass wir noch vor dem jährlichen Wind die Reise machen. Dieser beginnt wohl im März. 

Sobald man ins Inland fährt, Richtung Oudtshoorn, ändert sich die Landschaft, sobald man auf der anderen Seite der Gebirgskette ist: Hier gibt es savannenähnliche Steppe, die mit Büschen übersäht ist. Auf dem Weg Richtung Westen wird die Vegetation grüner und bergiger, bis sich vereinzelt Weinplantagen zeigen. Anders als in Europa liegen die Weinanbaugebiete aber nicht in Hanglage, sodass man die Weinfelder gut sehen kann, sondern sind flach und häufig versteckt. 

Kapstadt hat seinen ganz eigenen Charme. Wie auch zuvor auf der Garden Route ist das Klima hier mild und angenehm. Der Tafelberg und die angrenzenden Hochebenen ragen über den Häuser der Stadt hinaus. Dort kann man endlos lang durch Wälder und Felder wandern, vorbei an kleinen Bächen und Blumenwiesen. 

Jeder Teil unserer Strecke war auf seine Weise schön. Eine Kombination aus allem kann ich daher nur weiterempfehlen. 😊

Infrastruktur

Öffentliche Verkehrsmittel gibt es in Südafrika kaum. Um lange Strecken zu überbrücken braucht man ein Auto (oder eben ein Fahrrad 😄). Um von Kapstadt nach Port Elizabeth zu kommen, haben wir uns ein Auto mit großem Kofferraum gemietet und die Fahrräder mitgenommen. 

Innerorts ist Uber die Nummer 1 an Transportmitteln. Ob Züge oder Busse fahren, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, denn ich habe keine gesehen. Ladet euch vorher die Uber App runter; damit kommt man in Südafrika innerorts am besten von A nach B. 

Die Infrastruktur für Radfahrer ist zumindest außerhalb der Städte sehr gut. Es gibt meistens einen Seitenstreifen und wenig Verkehr. Umso näher man dem Stadtzentrum kommt (besonders in Kapstadt), desto weniger Platz gibt es für Radfahrer. Dafür gibt es einen Punkt Abzug 😀

Ansonsten ist Südafrika super für Radreisen. Es gibt Fahrradläden zur Reparatur und zum Verleih (die Qualität der Räder ist sogar ziemlich gut); außerdem gibt es Outdoor Shops, in denen man alles an Camping-Equipment kaufen kann, was man braucht, d.h. auch Gaskartuschen, Zelte, usw. 

Manchmal sind die Distanzen zwischen den Ortschaften groß und man sollte immer ausreichend viel Wasser dabei haben. Cafés, Restaurants oder Supermärkte gibt es in den meisten Ortschaften; Unterkünfte sollte man besser ein paar Tage vorher buchen. Tagesetappen von ca. 100 km sollten zumindest um Oudtshoorn herum zu schaffen sein, da es hier nur wenig Orte gibt und es in manchen keine Unterkünfte gibt. 

Verkehr

In den Städten (besonders Kapstadt) ist der Verkehr furchtbar. 30 km lang sind wir über eine vierspurige Schnellstraße bis ins Stadtzentrum geradelt. Das war allerdings das einzige Mal, dass ich den Verkehr unangenehm und störend fand. In den kleineren Ortschaften war der Verkehr überschaubar und zwischen den Städten auf den Landschaften war oft stundenlang kein Auto zu sehen. Auf den Straßen, wo tatsächlich mal etwas mehr los war  (zum Beispiel die letzten Kilometer vor Mossel’s Bay) gab es immerhin einen Seitenstreifen, der von niemandem außer uns genutzt wurde. 

Sicherheit

Sicherheit war vor Antritt meiner Reise ein Schmerzpunkt. Südafrika gilt als eines der gefährlichsten Länder. Die Häuser sind mit riesigen Zäunen abgeriegelt und bestimmte Gegenden, die Townships, haben keinen guten Ruf. Nur kurze Zeit nach der Ankunft fällt einem der große soziale Unterschied auf, der wiederum zu der hohen Kriminalitätsrate führt. Ich habe mich nie unsicher gefühlt, weder in der Stadt, noch auf der Landstraße. Jedoch waren wir nur tagsüber unterwegs und nur in Gegenden, die als sicher gelten. In einigen Situationen haben Südafrikaner – sowohl weiße als auch schwarze – anders gehandelt als wie ich es zu Hause getan hätte. Ein Uber-Fahrer hatte uns zu unserer Unterkunft gefahren. An der Straßenecke davor dankte ich ihm und sagte, dass wir die letzten 50 Meter laufen können, damit er nicht extra wenden muss. Er bestand darauf uns direkt vor die Tür zu bringen, damit wir nicht kurz vor der Haustür ausgeraubt werden. Ein andermal warteten wir in Port Elizabeth auf unser Uber und mehrere Autofahrer hielten an und fragten uns, was wir denn hier zu suchen hätten, da die Gegend sehr unsicher sei und wir uns am Rande des Townships befänden. Die Häuser sind tatsächlich eingezäunt, häufig mit elektronischer Tür und Überwachungskamera. 

Obwohl wir selbst kein Problem hatten, wurden wir oft genug gewarnt, und das sicherlich nicht ohne Grund. Ich empfehle euch daher, euch nur in Gegenden aufzuhalten, in denen z. B. viele Hotels oder Ferienunterkünfte sind (da das oft wohlhabendere Stadtteile sind), sowie immer ein Uber zu rufen anstatt zu laufen. Besonders abends oder nachts sollte man in jedem Fall wachsamer sein. Wildzelten ist keine gute Idee; da es aber einige gute Campingplätze gibt (die sicherheitstechnisch gut bewacht sind) wird euer Zelt aber sicherlich trotzdem zum Einsatz kommen können 😄

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